Kommt jetzt die erste Weed-Bank?

Das große Bankenproblem

Auch wenn die Legalisierungswelle in den Staaten sukzessive fortschreitet, wird Marihuana auf Bundesebene nach wie vor als illegale Substanz eingestuft. Aus diesem Grund sind Banken immer noch sehr zurückhaltend und vergeben keine Kredite an Startups marihuanaverbundener Unternehmen, um sich nicht im Zweifel dem Verdacht der Geldwäsche ausgesetzt zu sehen.

 

Um diesem Problem zu entgegnen, hatten neben Herr Mason, einem Anwalt aus South Carolina, mehrere Geschäftsleute vor einigen Monaten die Idee eine Bank in Colorado für die Abwicklung von Marihuana-Geschäften zu gründen. Mason: „Es gibt rund 1200 marihuanaverbundene Unternehmen in Colorado – kein Unternehmen unterhält Konten bei einer Bank.“ Unternehmer die heute im Cannabisgeschäft tätig sind hantieren in erster Linie mit Bargeld. Die Einnahmen werden in aller Regel in einem Tresor verwahrt, die Mitarbeiter cash ausbezahlt. Dies ist auf die Dauer kein tragbarer Zustand.

Der Name der Bank soll Fourth Corner Credit Union lauten. Für das Einrichten eines Bankbetriebes benötigen die Geschäftsleute eine Lizenz vom Staat Colorado – diese wurde bereits erteilt. Zudem muss wie üblich eine Einlage auf einem Stammkonto der Federal Reserve Bank getätigt werden, was bisher von Seiten der FED nicht genehmigt wurde. Normalerweise ist dies ein administrativer Standard-Hoheitsakt; dieser Fall zieht jedoch weittragende politische Diskussionen zwischen Bundesgesetzen und dem regionalem Gesetz in Colorado nach sich – dies müsste verfassungsrechtlich geklärt werden. Der zuständige Sachbearbeiter der Federal Reserve in Kansas City Ryan Harwell verlautet gegenüber der New York Times, dass eine diesbezügliche Entscheidung seine Kompetenzen überschreite, da es sich um einen Präzedenz-Fall handle, sollte die Notenbank die Fourth Corner Credit Union als Bank akzeptieren. Mason: „Marihuana-Geschäfte würden ab diesem Zeitpunkt auf bundesweiter Ebene legitimiert.“

Abschließend kann man annehmen, dass die Marihuana-Industrie solange nicht mit dem Schwarzmarkt mithalten kann, solange es ihnen nicht möglich ist Bankkonten zu unterhalten, da die Kosten für Sicherheit so immens hoch sind (Tresore, Sicherheitsleute usw.), dass die Wettbewerbsfähigkeit nachhaltig darunter leidet.

In Anlehnung an dem in der NY Times am 05. Februar erschienenen Artikel:

The First Bank of Bud Marijuana Industry in Colorado, Eager for Its Own Bank, Waits on the Fed