Hillary vs. Donald - Was bedeutet eigentlich die Wahl für den Cannabis-Markt?

Hillary Clinton vs. Donald Trump - Was bedeutet eigentlich die Wahl für den Cannabis-Markt?

Die Märkte sind die letzten Tage nervös und hochgradig abhängig von den Umfrageergebnissen. Je nachdem wer in den Umfragen vorne steht gibt die Richtung für den Gesamtmarkt an. Seit einigen Tagen preist der Markt erneut Trump als nächsten Präsidenten ein.

Rot: Donald / Blau: Hillary / Braun: CannaIndex

Wer auch immer gewinnen wird, die Amerikaner werden gechillter sein als jemals zuvor; denn am 8. November geht es nicht nur um die Präsidentschaftswahl sondern auch in 9 Bundesstaaten um die Cannabislegalisierung. 

Nachdem Colorado im Jahr 2012 den Anfang gemacht hat, folgten die Bundesstaaten Washington, Alaska, Oregon und der Bezirk Washington D.C., die den Konsum und den Verkauf von THC-haltigem Cannabis auch ohne medizinische Indikation  freigaben. Der Erwerb von medizinischem Marihuana ist sogar bereits in 23 Bundesstaaten und der Hauptstadt legal. Glaubt man der Statistik, so halten mittlerweile ca. 60 Prozent der Amerikaner das noch immer bundesweit geltende Cannabisverbot für überholt. Vor gerade mal zehn Jahren waren es nur 32 Prozent.

Seitdem hat sich in den USA eine regelrechte Cannabisindustrie etabliert. Es entstand binnen  kürzester Zeit ein Milliardenmarkt mit enormem Wachstumspotential. Gemäß dem kürzlich erschienenen Investor Network-Bericht der ArcView Group erreichte der Markt 2015 ein Gesamtvolumen von 5,4 Mrd. USD. Vor allem der Verkauf von „recreational marijuana“ wuchs um satte 184% auf 998 Mio. Der Umsatz mit Gras und Edibles soll sogar bis Ende des Jahrzehnts auf Sage und Schreibe 23 Milliarden Dollar anwachsen. Laut dem Bericht handelt es sich bei Cannabis um die am schnellsten wachsende Industrie in den USA. 

In und um Denver hat sich in den letzten 2 Jahren eine durchaus diversifizierte Industrie mit dutzenden neuen Arbeitsplätzen entwickelt. In Colorado alleine wurden durch die Legalisierung 18.005 neue Jobs in 2015 geschaffen, die Nettoeinnahmen i.H.v. 996 Mio. $ und Steuereinnahmen i.H.v 121 Mio$ generierten. Unter dem Strich stieg die wirtschaftliche Leistung um 2,4 Mrd. $ an.

Auf breiter Front herrscht Goldgräberstimmung und viele junge Unternehmen fluten den Markt, um am augenscheinlichen Boom zu partizipieren. Sie decken sämtliche Aspekte der Cannabisindustrie über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg ab: Von Beleuchtungs- und Belüftungssystemen, Edibles, Smartphone-Apps, über Verpackungen mit Kindersicherungen bis hin zu Gras aus Automaten.

Das auf Bundesebene immer noch geltende Cannabisverbot lässt Banken jedoch nach wie vor bei der Kreditvergabe zögern. Unternehmer konnten lange Zeit in Colorado keine Konten eröffnen,  das Milliardengeschäft wurde ausschließlich mit Bargeld abgewickelt. In Colorado, Washington, Oregon und Alaska waren Marihuana-Shop-Besitzer dazu gezwungen sowohl ihre Transaktionen als auch Steuerabführungen in Cash zu bewerkstelligen. Somit sind bundeslandüberschreitende Unternehmungen mit rechtlichen Unwägbarkeiten verbunden und Investoren (sog. Ganjapreneure) sehen sich im Zweifel dem Vorwurf der Geldwäsche ausgesetzt.  Banks aren’t going to touch this unless there is clear guidance from the feds that they aren’t going to prosecute, and they want it in writing, which is something the federal government has not been willing to do yet,” sagt  John Kagia, der executive vice president of industry analytics von New Frontier. “So as a result, you end up with $7.5 billion industry that is still largely being done in cash. It’s not sustainable. It leads to enormous security concerns … and operational inefficiencies.”

Neben Kalifornien steht die generelle Cannabis-Legalisierung noch in Arizona und Nevada sowie in Maine und Massachusetts zur Debatte. Wähler in Arkansas, Florida, Montana und North Dakota entscheiden über die Frage, ob in ihren Staaten zumindest medizinisches Marihuana erlaubt werden sollte; Befürworter haben fast überall in Umfragen leicht die Nase vorn.

Sollten alle neun Bundesstaaten den Weg der Legalisierung gehen, wäre Marihuana in den USA unter dem Strich für fast ein Viertel der Bevölkerung legal.

Wem die USA nach wie vor aufgrund der Unwägbarkeiten zu riskant erscheint, der wage einen Blick nach Kanada: Geld verdienen mit Cannabis-Investments?