Welche Marihuana-Aktie sollte man jetzt kaufen oder lieber doch nicht?

 

Knapp ein Jahr ist es nun her, dass Colorado den Konsum und Verkauf von THC-haltigem Hanf auch ohne medizinische Indikation legalisiert hat. Dies löste einen Run auf Aktien hochspekulativer Startups aus, wie seit dem Neuen Markt nicht mehr gesehen. 

Die so genannte „Pot Bong Blase“ ist inzwischen geplatzt, und trotzdem oder vielleicht gerade deshalb ist genau jetzt der richtige Zeitpunkt, sich diesen Rohstoff und die damit verbundenen Unternehmen einmal genauer anzusehen. Seit einigen Jahren hat sich die amerikanische Cannabisindustrie für medizinische Zwecke etabliert. Nach der Legalisierung von Marihuana für private Zwecke Anfang des Jahres flossen Milliardenbeträge in dieses neue Marktsegment und führten unmittelbar zu einer gewaltigen Blasenbildung. Es herrschte Goldgräberstimmung. Plötzlich tauchten unzählige Firmen auf, die sämtliche Aspekte der Cannabisindustrie abdecken. Aktien mit Namensbestandteilen wie „Hemp“, "Marijuana" oder "Canna" wurden blind gekauft. Im ersten Quartal 2014 verzehnfachten sich viele der am Markt notierten Werte.

Seit März erfährt der Markt jedoch einen Crash auf Raten. Gründe dafür gibt es viele: Unternehmen kamen den hohen Erwartungen nicht nach oder sahen sich beispielsweise dem Vorwurf der Marktmanipulation oder Insiderverdacht ausgesetzt. Im Zuge der Untersuchungen verhängte die SEC mehrere Handelsaussetzungen, die das Vertrauen in diesen neuen Markt empfindlich schwächten. Selbst seit 2009 börsengelistete Titel wie Medical Marijuana oder Cannabis Science konnten ihren „First Mover Advantage“ bisher nicht nutzen. Aktuell sind ca. 300 Unternehmen am Markt handelbar. Die Auswahl eines Investments ist für den Anleger aufgrund der sehr intransparenten Informationslage eine große Herausforderung und gleichzeitig ein hohes Risiko. Bisher sind viele Firmen gekennzeichnet durch äußerst dünne Handelsvolumina und intransparente Geschäftspraktiken. Gerade erst im November 2014 stimmten die Bürger der US-Staaten Oregon, Alaska und Washington ebenfalls per Referendum dafür, den Privatkonsum von Marihuana auch ohne medizinische Indikation zu legalisieren. Das Thema Cannabis rückt wieder verstärkt in den Vordergrund politischer Debatten und die Marktteilnehmer erwarten, dass sich weitere Bundesstaaten anschließen werden, und sich der Handel mit dem grünen Rohstoff  in Zukunft mehr und mehr öffnet. Preise wie vor der Blase könnten Marihuana-Aktien aktuell spekulativ wieder reizvoller erscheinen lassen. Der "Green Rush" bringt also nicht nur Risiken, sondern auch enorme Chancen mit, um in den kommenden Jahren an diesem vermeintlichen Megaboom zu partizipieren. 

Viele Leute die auf meiner Seite vorbeischauen sind auf der Suche nach einer Antwort auf die Frage die die Überschrift trägt.   Der Einstieg des Facebook-Milliardärs Thiel in die Cannabisbranche brachte den ein oder anderen auf die Idee nun auch mal auf die Suche nach einem geeigneten, v.a. aussichtsreichen Cannabisinvestment zu gehen. Soll man eher einen Pharmatitel kaufen (der die üblichen sehr hohen Risiken eine Pharmatitels mit sich bringt), einen Zulieferer, einen Lebensmittelhersteller oder doch lieber einen ein Erzeuger von medizinischen Marihuana? 

Soviel vorweg: Man wird auf meiner Seite keine Antwort auf die o.g. Frage finden! Ich empfehle weder Aktien, noch andere Arten des Investments dieser jungen Branche!

Ich möchte jedoch jeden einzelnen sensibilisieren und ermutigen, die Augen offen zu halten und wachsam zu sein. Ein überstürztes Investment aus Gier oder Übermut, Liebe zum Thema, vielleicht sogar gepaart mit wenigen Kenntnissen des Aktienmarktes geht fast immer in die Hose. Vor allem die Spezialitäten der  Handelsplätze an denen ein Großteil der hier betrachteten Aktien gelistet ist und die Ungewissheit einer neu entstehenden Branche bergen neben den erwarteten  Chancen auch immense   Risiken und man läuft stets Gefahr,  Betrügern (siehe auch: Boom bei Marihuana-Penny-Aktien - von 'Scharlatanen' durchzogen  /  Die wahren Gewinner der Pot-Bong-Blase) auf dem Leim zu gehen. Ergeben sich hieraus  Fragen ist jeder herzlich eingeladen z.B. im  Forum mit mir darüber zu diskutieren.  

Das soll nicht heißen, dass man gänzlich die Finger von Marihuana-Aktien lassen sollte; man sollte sich aber unbedingt dessen immensen Risikos bewusst sein und sich vorab mit den Feinheiten des Börsenhandels v.a. mit denen des Pinksheets vertraut machen.

Woran sollte man sich orientieren?

Viele der hier aufgezeigten  Unternehmen  (beispiel-aktienuberblick/ )sind m.E. klassische  Pump&Dump-Werte. (Bsp. MedBox: Der Fall MedBox (MDBX)) Man erkennt diese daran, dass es sich um Unternehmen handelt, die wie Fähnchen im Wind agieren. Man richtet sein Geschäftsfeld stets nach dem Hype aus, der aktuell en vogue an der Börse ist.

Beispiele hierfür sind: Solar, erneuerbare Energien, Ölsande, seltene Erden, Explorationen, Fracking, Bitcoins und jetzt ist es eben Marihuana. Das Management bleibt meist das gleiche, was einen schon direkt stutzig machen sollte. Denn welches Mana gement kann von sich behaupten, sich in all den verschiedenen Geschäftsfeldern professionell auszukennen?! Oftmals sind diese Unternehmen zudem am sog.   Pinksheet gelistet (Falls jemand den Wolf der Wallstreet gelesen hat – dieser wurde Millionär mit Aktiengeschäften des Pinksheets) – Dieser OTC-Marktplatz ist nicht zu verwechseln mit einer regulierten Börse! Die Listingbedingungen, Informationsweitergabeverpflichtungen und andere Folgepflichten sind äusserst gering bis gar nicht vorhanden – dies erzeugt Intransparenz und fördert  nicht unbedingt das Vertrauen.

Unter dem Strich kann man annehmen, dass es sich bei einem Unternehmen, das

  • sich an einem unreguliertem Handelsplatz ohne Publititätsvorschriften und geringsten bis keinen Markteintrittsbarrieren listen lässt
  • ständig seine Namen und damit einhergehend auch seine Geschäftsfelder bzw. Unternehmensausrichtung ändert - das Management bleibt oft das selbe
  • eine Ein-oder 2-Personengesellschaft ist bzw. über wenige Mitarbeiter verfügt
  • im Pennystock-Bereich gehandelt wird

wenig vertrauenserweckende Rahmenbedingungen für ein Investment aufweist. Die Risiken überwiegen in solch einer Konstellation in den meisten Fällen. Und gerade darauf sollte ein Investment fußen – auf Vertrauen in das Unternehmen.

Aus diesem Grund habe ich vor einiger Zeit meinen sog. Vertrauensbarometer entwickelt, der einen schnellen Überblick über jedes Unternehmen geben soll und die Unternehmen aus dieser Sicht vergleichbar macht.

 

Neben dem vorgeschalteten  fundamentalen Research sollte man stets auch die historische Kursentwicklung beachten (Chartechnik). Ich rate von Unternehmen ab, die eine klassische "Hundehaufen-Formation" aufweisen. Diese sehen in etwa so aus wie das Bild links bzw. das folgende:

 

Denn was zeigt uns dieser Chart? Das Entstehen und Platzen einer Blase! Eine Aktie steigt von quasi Null in bislang undenkbare Höhen an und fällt wieder binnen  kürzester Zeit auf das Niveau davor zurück. Nahezu alle  Neuen Markt-Aktien weisen einen solchen Verlauf auf. Solch ein Chart spiegelt die immense, haltlose Übertreibung und Phanatasie einer Aktie wieder. Bsp. CannaVest

Aus rein charttechnischer Sicht sollte man sich Unternehmen aussuchen, die einen langfristigen Aufwärtstrend aufweisen. Das sieht beispielseise so aus:

Die Krux dabei ist jedoch, dass viele der Unternehmen erst seit kurzem existieren  und man keinen langfristigen Chart zur Verfügung hat.

 

 

Zusammenfassend kann ich nur sagen, dass es alles andere als leicht ist, sich in dem immer noch massiv intransparenten Markt für das ein oder andere Unternehmen mit gutem Gewissen zu entscheiden. Ich hoffe mit meiner Seite einen Beitrag der Aufklärung leisten zu können und es euch so einfach wie möglich zu machen, die Unternehmen nach und nach zu durchleuchten.e sich nach Unternehmen umsehen, die von  AusAssdgfeh

PS: Auch wenn ich hier nichts und niemanden etwas empfehle - einen Ratschlag zur Auswahl eine Unternehmens gebe ich dennoch: Besser man lässt die Finger von Unternehmen, die bereits ins Visier der Ermittlungen der SEC geraten sind - denn dies ist keine Basis für ein solides und nachhaltiges Investment - wo Rauch ist da ist i.d.R. auch Feuer!. 

Näheres hierzu siehe: